Bad Hindelang stellt neuen Weltrekord im Kuhschellenläuten auf
Mit 2.357 Schellen ins „Guinnessbuch der Rekorde"
Bad Hindelang, 18.03.2023. Wie klingt Bad Hindelang? Seit dem heutigen Samstag weiß es die ganze Welt. Mit 2.357 Kuhschellen hat der Ferienort in den Allgäuer Hochalpen einen neuen Kuhschellen-Weltrekord aufgestellt und sich einen Eintrag im „Guinnessbuch der Rekorde“ gesichert. Mehrere Tausend Personen mit einer oder mehreren Schellen sorgten im Ski- und Bergdorf Oberjoch für ein laustarkes Spektakel.
Getreu dem Motto „Zusammen erklingen die Schellen am Hang“ gab die Dirigentin Ramona Dornach des Allgäu Schwäbischen Musikbundes zur musikalischen Begleitung heimischer Alphornbläser den Takt und die musikalische Koordination vor. Eine professionelle musikalische Unterstützung war die Voraussetzung für die Anerkennung des Weltrekords, den seit 2009 die Gemeinde Boswil (Schweiz) innehatte. 640 Personen brachten seinerzeit rund 700 Kuhglocken gemeinsam zum Erklingen.
„Das ist ein überragendes Ergebnis und zugleich ein klares Bekenntnis für die Alpwirtschaft. Wir freuen uns riesig, dass wir den Weltrekord nach Bad Hindelang und ins Allgäu geholt haben“, sagte der Bad Hindelanger Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier.
Ziel der Veranstaltung in Bad Hindelang war es, das „Kulturgut der Kuhschelle“ und die Alpwirtschaft noch stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und das Allgäu als Kulturstandort und Lebensraum zu repräsentieren. Im Allgäu trägt das Vieh in den Bergen keine Glocken, sondern Weideschellen, um für Alphirten besser auffindbar zu sein. Große Zugschellen werden Allgäuer Kühen ausschließlich als Schmuckstücke umgehängt – etwa beim Alpabtrieb (Viehscheid) im September – und sind der Stolz vieler Bauern und Älpler.
Die Allgäuer Alpwirtschaftskultur ist von der Deutschen UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt und hat eine besonders regionalspezifische Identität
Bad Hindelang ragt heraus: 46 Alpen mit rund 8.000 Hektar Alprechtsfläche machen 56 Prozent der Gemeindefläche aus, mehr als 80 Prozent stehen unter Naturschutz.